Hinweise einer indischen Drehbuchautorin (kein Bollywood), kurzfristig auch Choreografin, für Philip Scheffner und Colorado Velcu zur Inszenierung der Musikszene in ihrem Film AND-EK GHES..

Lovesong-Regel Nr. 1: Das Paar muss singen und möglichst inmitten einer hektischen Stadt zu dem Song auch tanzen und dabei die Menschen um sich herum ignorieren. Wenn die Zuschauer das Paar an den beeindruckendsten und teuersten Orten der Stadt tanzen sehen, werden sie – infolge irgendeiner neurologischen Magie – zu dem Schluss kommen, dass auch sie in den Genuss dieser Reichtümer kommen können, wenn sie nur ihre wahre Liebe finden.

Lovesong-Regel Nr. 2: Die beiden Liebenden müssen allerdings während des Songs sämtliche kostenlosen Vergnügungen, die die Stadt zu bieten hat, genießen. Dadurch erscheint Regel Nummer eins plötzlich nicht mehr unmöglich. Denn wer im Publikum kann schon mitten in einer Stadt singen und tanzen? Aber ja, es ist möglich, ein Lied zu singen, ohne sich dabei lächerlich zu machen, wenn man eine Bootsfahrt macht oder auf einem Karussell fährt. Und natürlich machen sehnsüchtige Blicke und verstohlene Berührungen das alles noch aufregender. Denkt daran, so viele wunderschöne poetische Codes und Symbole für ‚Liebe’ wie möglich für dieses erstrebenswerteste aller Gefühle zu kreieren. Das fördert den Glauben, dass Liebe wichtiger ist als soziale Gerechtigkeit, Gleichheit oder was immer die Leute sonst für ein gutes Leben brauchen. Beschäftigt die Leute mit Liebe!